Ehe / Trauung
Am Beginn einer Ehe steht die Trauung. Ein symbolträchtiges Wort: Wer heiratet, der traut sich - im Doppelsinn des Wortes. Nur wer wagt, riskiert, sich das zutraut, „traut” sich zu heiraten. Wir wissen nicht, was in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf uns zukommt und dennoch gehen wir das Wagnis Ehe mit all seinen Unwägbarkeiten und Ungewissheiten ein. Wer sich traut, traut sich!
Christen gründen ihr Vertrauen und ihr Sich-Trauen auf die Zusage Gottes: Du bist zu unwiderruflicher Liebe fähig! Diese Liebe ist getragen von Partnerschaft, Treue und Verantwortung für die Nachkommenschaft. Wo Frau und Mann sich auf ihre Liebe einlassen und diese auch in eigenen Kindern oder in Verantwortung für andere Menschen fruchtbar wird, wo sie ihre Sehnsucht nach Liebe und Glück lebendig halten und im alltäglichen Leben immer wieder zu Versöhnung und Umkehr bereit sind, da wird die Ehe zum Zeichen der Liebe Gottes. Gottes Liebesgeschichte mit den Menschen wird in menschlichen Liebesgeschichten leibhaftig erfahren.
Bedeutung
Gott, der Dreifaltige, hat den Menschen - in Mann und Frau - geschaffen als Abbild Seiner selbst; so wie Gott in sich Beziehung und Liebe ist, sind Mann und Frau dazu geschaffen, diese bräutliche Liebe in ihrer Liebe abzubilden. Daher versteht sich in der Schöpfungsordnung Gottes die Ehe auch als unauflöslich.
Die Ehe als Sakrament ist Zeichen, Gnadenquelle und Werkzeug der Heiligung. Die Eheleute schenken einander die Gegenwart Christi und die Erlösergnade des Gekreuzigten. Im Glauben dürfen die Eheleute empfangen, was Christus ihnen schenken will, um sie zu wandeln und zu heiligen. Das „tiefe Geheimnis” (Eph 5,32), von dem Paulus spricht, gilt als Sakrament ein Leben lang und meint das bedingungslose Opfer füreinander und das Bemühen, „jederzeit in der Liebe Gottes füreinander da zu sein” (vgl. Die Feier der Trauung, Herder Verlag).
Eheleute, die ganz in Gottes Gnade verwurzelt sind, können einander Liebe schenken ohne Vorleistung, ohne dass der Partner sich diese Liebe verdienen muss. Sie dürfen einander Sonne der Liebe sein - in der Kraft Jesu - und bereit sein, stets einen neuen Anfang zu machen. Die Liebe der Eheleute schenkt sich weiter in den Kindern. Eine Liebe, die die Fruchtbarkeit von vornherein ausschließt, ist nicht wirklich bereit zur Hingabe. Kinder sind Teilhabe am Schöpfungswerk Gottes.
Ehe als Sakrament - rechtliche Voraussetzungen
Für eine sakramentale Ehe müssen die Brautleute getauft und sollten wenn möglich auch gefirmt sein. Die Kirche wünscht ausdrücklich die Vorbereitung durch eine Beichte. Um der Verbundenheit in Christus willen empfiehlt es sich, die Ehe im Rahmen einer Hl. Messe zu schließen und die Hl. Kommunion gemeinsam zu empfangen. Eine Ehe unter Nicht-Getauften ist als Naturrechts-Ehe gültig, aber nicht sakramental.
Eine gültige Eheschließung ist auch möglich, wenn nur einer der beiden Partner katholisch ist, d.h. der andere Partner einer anderen christlichen Konfession, einer anderen Religion oder keiner Glaubensgemeinschaft angehört.
Die Ehe kommt zustande durch das freie gegenseitige Versprechen - also frei von Zwängen und nicht durch ein Natur- oder Kirchengesetz gehindert.
Da die Ehe eine Lebensform in der Kirche darstellt, hat die Eheschließung innerhalb der öffentlichen Liturgie der Kirche und in Anwesenheit von Zeugen stattzufinden.
Eine gültig geschlossene und vollzogene Ehe ist unauflöslich.
Bitte sehr frühzeitig (mindestens ein Jahr vorher) die Kirche reservieren. Dann beim Pfarrer einen Termin für das Brautgespräch ausmachen, Brautleutetage besuchen und vorher mit dem Pfarrer abklären, ob einer kirchlichen Trauung nichts entgegen steht.
Zu einem Brautleutetag können Sie sich über die Homepage der KEB-Straubing anmelden:
https://www.keb-straubing.de/keb-praxis/ehevorbereitungsseminare/